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22.09.2016

PFOA: Trinkwasserqualität aus dem Öttinger Forst langfristig sichern

Vorläufige Ergebnisse der PFOA-Boden- und Grundwasserstudie liegen vor - Studie bestätigt Aussage der Behörden von 2009: Keine Gefährdung durch PFOA-Konzentration in Boden und Grundwasser - Trinkwasserleitwerte werden eingehalten - Mögliche Überschreitung der Trinkwasserleitwerte in den kommenden Jahrzehnten soll frühzeitig abgewendet werden - Expertenrunde mit Bürgermeistern und Wasserversorgern diskutiert bereits Lösungsansätze

In einer Expertenrunde des Chemieparks GENDORF trafen sich am 20. September 2016 die Bürgermeister von Altötting, Burgkirchen, Haiming, Kastl, Marktl, Mehring, Neuötting und Stammham gemeinsam mit den Wasserversorgern der Gemeinden zur Entwicklung der PFOA-Konzentration in Boden und Grundwasser der Region. Auslöser für diese Initiative sind bislang noch vorläufige Erkenntnisse aus der sechsjährigen, umfassenden Untersuchung von Boden und Grundwasser, die vom Chemiepark GENDORF veranlasst und von Behörden eng begleitet wurde.

Die Studie wurde 2010 vom Chemiepark GENDORF in Auftrag gegeben, um langfristig klare und verlässliche Ergebnisse zu schaffen, was die bekannte Verunreinigung des Bodens und Grundwassers mit der seit 2008 in Gendorf nicht mehr verwendeten Chemikalie PFOA betrifft. Der vorläufige Abschlussbericht, der von den zuständigen Behörden aktuell noch validiert werden muss, bestätigt die Aussagen der Behörden von 2009, dass eine Gefährdung der Bevölkerung durch die PFOA-Konzentration in Boden und Grundwasser nicht vorliegt. Die von der Trinkwasserkommission des Bundesministeriums für Gesundheit vorgegebenen Leitwerte für die Trinkwasserversorgung werden aktuell eingehalten beziehungsweise deutlich unterschritten.

Zukünftiger PFOA-Anstieg im Grundwasser prognostiziert
Allerdings deuten die vorläufigen Ergebnisse der Grundwassermodellierung darauf hin, dass die Konzentrationen an PFOA im Grundwasser des Öttinger Forsts noch ansteigen werden. Die höchsten Konzentrationen sind nach der Modellrechnung in etwa 15 Jahren erreicht und eine signifikante Abnahme wird nicht vor 2050 erwartet. Hinzu kommt, dass die Deutsche Trinkwasserkommission derzeit eine Aktualisierung seiner Empfehlung zu PFOA betreibt. Einzelheiten hierzu liegen noch nicht vor. Diese neuen Fakten sollen jedoch bereits bei der Erarbeitung präventiver Lösungen berücksichtigt sein.

Leitgedanke der Vorsorge: Frühzeitiges Handeln schafft Sicherheit
Mit Vorliegen der Ergebnisse wurden in einem Vorgespräch die Wasserversorger informiert. Gemeinsam mit den betroffenen Gemeinden wurden vorgestern in der Expertenrunde die Ergebnisse erneut erläutert. Gleichzeitig stellte ein von den Trinkwasserversorgern zu diesem Thema beauftragter Gutachter auf Basis der neuen Erkenntnisse erste Ideen vor, um dem weiteren prognostizierten Anstieg der PFOA-Konzentration frühzeitig und wirksam zu begegnen. Diese Machbarkeitsstudie soll jetzt weiter ausgearbeitet und konkretisiert werden. Die Finanzierung der durch PFOA verursachten Mehrkosten sicherte der Chemiepark GENDORF bereits zu.

Schnelles und nachhaltiges Engagement war bisher der Garant für Sicherheit in der Bevölkerung bei dem Altlasten-Thema PFOA. „Das Vorsorgeprinzip und vorausschauendes Handeln für saubere Trinkwasserqualität ist weiterhin unser oberstes Gebot. Wir möchten deshalb im Schulterschluss mit Behörden und Wasserwirtschaft frühzeitig zu Lösungen beitragen, um so möglichen Leitwertüberschreitungen in der Zukunft vorzubeugen“, erklärt dazu Dr. Bernhard Langhammer, Geschäftsleiter der Infraserv Gendorf und Leiter des Chemieparks GENDORF.

In Gendorf wurde PFOA von der Hoechst AG seit den 60er Jahren zur Produktion von fluorierten Kunststoffen als Hilfsstoff verwendet. 2003 wurde in Gendorf die Herstellung von PFOA beendet und seit 2008 wird PFOA nicht mehr verwendet.

Weitere Informationen zur PFOA-Historie und zur Bodenuntersuchung finden sich unter der Rubrik „PFOA“ auf der Chemiepark-Website www.gendorf.de/nachbar.

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Tilo Rosenberger-Süß
Leiter Kommunikation
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